Was hat Artenvielfalt mit Gebäudewartung zu tun? Sehr viel!
Was hat Artenvielfalt mit Gebäudewartung zu tun? Sehr viel! Denn ohne die tatkräftige Unterstützung von engagierten Hauswartinnen und Hauswarten hätte die Natur im Schweizer Siedlungsgebiet kaum Chancen. Die tägliche Pflege ist grundlegend für ökologisch wertvolle Grünflächen. Doch wie kommt die Artenvielfalt in den Vorgarten, den Innenhof oder auf den Parkplatz?
Die Gestaltung jeder naturnahen Siedlungsfläche, vom Schulareal bis hin zur Wohnsiedlung beeinflusst die Überlebenschancen einer schillernden Vielfalt an Wildbienen, Schmetterlingen, Vogelarten und Käfern. Pilze, Insekten und Spinnentiere überleben dank pestizidfreiem Oberflächenwasser. Fledermauskästen an Hausfassaden bieten Rückzugsmöglichkeiten für eine der dreissig in der Schweiz vorkommenden Fledermausarten. Werden einheimische Sträucher wie die Hagebuche oder der Schwarzdorn gepflanzt, fördert dies das Nahrungsangebot für zahlreiche Vogelarten. An einem Schwarzdorn finden zwanzig verschiedene Vogelarten Nahrung und fünfzig Schmetterlingsarten können den Strauch besiedeln!
Um ein Gleichgewicht zwischen den Vorlieben von uns Menschen und jenen von Igeln, Vögeln und Co. herzustellen, unterstützt die Stiftung Natur & Wirtschaft Hauswarte/-innen, Immobilienbewirtschafter/-innen und weitere Interessierte dabei, eine naturnahe Gestaltung und Aussenraumpflege erfolgreich umzusetzen. Sind unsere Kriterien der naturnahen Aussenraumgestaltung erfüllt, stellen wir das national anerkannte Label der Stiftung aus. Zusätzlich zeichnen wir neu auch klimabewusst gestaltete Areale aus, die dem Hitzeeffekt in Städten entgegenwirken. Auf diese Weise hat die Stiftung heute eine Fläche von insgesamt 40 Millionen m2 in der ganzen Schweiz ausgezeichnet und steht den Verantwortlichen der rund 700 Areale mit Rat und Tat zur Seite.
Tauben-Skabiose und Kleine Braunelle werden eifrig von verschiedenen Faltern besucht und bringen noch mehr Leben auf das Areal.
Ein besonders schönes Areal, welches die Stiftung im letzten Dezember für ihren naturnahen Aussenraum auszeichnen durfte, ist das Arealder Röhrliberg Schulanlage in Cham. Als erste durch die Stiftung ausgezeichnete Schulanlage im Kanton Zug setzt das Röhrliberg einen hohen Standard. Markus Schuler und sein Team beider Gemeinde Cham stecken viel Herzblut in die naturnahe Umgebung des Areals. Ein besonderes Highlight sind die zwei liebevoll gestalteten Ruderalflächen, die einen seltenen und für Pionierarten wertvollen Lebensraum darstellen. Einheimische Wildstauden wie die Wilde Möhre und die Büschel Glockenblume bieten Wildbienen Nahrung. Tauben Skabiose und Kleine Braunelle werden eifrig von verschiedenen Faltern besucht und bringen nochmehr Leben auf das Areal.
Ohne die tatkräftige Unterstützung von engagierten Hauswartinnen und Hauswarten hätte die Natur im Schweizer Siedlungsgebiet kaum Chancen.
Bietet auch Ihre Schulanlage, Ihr Wohnareal oder Firmengebäude Raum für Leben und Natur? Oder möchten Sie ein Areal naturnah aufwerten? Wir helfen Ihnen dort, wo Sie gerade stehen. Zudem plant die Stiftung, praxisnahe Kurse für interessierte Hauswarte/-innen anzubieten, die ihre Areale naturnah pflegen möchten. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme (info@naturundwirtschaft.ch) und informieren Sie gerne über kommende Kurstage. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Website naturundwirtschaft.ch.
Janine Eberle, Stiftung Natur & Wirtschaft